In Gedenken an Walter Fürst alias Billy 1932–2019
7 zufällige Aphorismen laden
Am Anfang ist eine stumme Tat - um das Ende balgen sich nur noch Wörter.
An diesem Buch gefällt mir, dass es keine Fragen beantwortet, die niemand gestellt hat.
Aphorismen geben den Wörtern das Dunkle der Welt wieder zurück.
Auf keinem Gebiet wird so kurzfristig spekuliert wie auf dem Wörtermarkt.
Beim Wort Gegenwart denke ich ans Überleben.
Blut, Schweiss und Tränen - das sind die häufigsten Wörter, die der Politiker nicht ausspricht.
Das grosse Wort des kleinen Mannes: Nein!
Das Lebendigste aller ausgestorbenen Wörter: Tugend.
Das Licht der Wörter ist die Ungesagtheit.
Das Meisterstück des Aphoristikers: die Verfilmung eines Skandals durch fünf Wörter.
Das Schlimmste an unserer Sprache ist die Diktatur der nützlichen Wörter.
Das Teuerste auf der Welt sind Wörter, die doktoriert haben.
Das Ungesagte hat panische Angst vor der Gewerkschaft der Wörter.
Das Weinen ist der Sieg über sämtliche Wörter.
Das Wissen der Völker lässt sich reduzieren auf das Wort Futter.
Das Wort «Natur» hört sich an wie eine Bestrafung des Menschen.
Das Wort Gottes hat zu viel Ähnlichkeit mit dem Sand in der Wüste.
Das Wort Wahrnehmung erinnert daran, dass man die Wahrheit auch stehlen kann.
Das Wort Weinberg ist wunderschön falsch.
Das Wort Zeitschrift wäre nicht unschön; wenn es korrekt gebraucht würde.
Das Wort, das Gott nur Sorgen macht: Frieden.
Der Aphorismus ergänzt die Taten durch Worte.
Der gute Redner überlässt die Wörter sich selber.
Der Mensch ist das Sorgenkind seiner Wörter.
Der Missbrauch von Wörtern und Gedanken ist eines der ältesten Menschenrechte.
Der Philosoph schreibt Worte ohne Lieder.
Der Satz ist die Waschstube der Wörter.
Der Stil macht Schluss mit der Dringlichkeit auffälliger Wörter.
Die beste Antwort auf die Fragen des Chefs gibt die antike Tragödie.
Die besten Wörter entstehen nach einem misslungenen Frühling.
Die Bibel registriert gedankliche Eigenleistungen unter dem Stichwort Sünde.
Die Dummheit liegt begraben unter den vielen Fragen, die niemand beantworten kann.
Die Evolution hat ihre Jugendwerke veröffentlicht - seither hat sie kein Wort mehr geschrieben.
Die Fragen des Glaubens beantwortet das Schweigen.
Die Geschichte benützt jede Gelegenheit, den Historikern ins Wort zu fallen.
Die Provinz kennt alle Wörter, die der Staat vergessen hat.
Die Psychologie muss zu falschen Antworten die richtigen Fragen stellen.
Die Vergangenheit braucht nur ein Wort zu sagen, schon sind wir beleidigt.
Die Welt ist ein Geheimnis, das sich in Wörter auflöst.
Ein Mann, ein Wort. Sagt man, wenn nichts mehr zu sagen ist.
Ein paar Worte abseits vom Thema, und schon versteht die Gemeinde den Pfarrer.
Es dauert zehn Jahre, bis ein Wort laufen lernt - und zwei Tage, bis es verunglückt.
Es gibt keine direkte Rede - Worte missachten die Geometrie.
Es ist kein Verlass auf Wörter - sie laufen dorthin, wo schneller serviert wird.
Exakte Wörter sind spielsüchtig.
Geschichte macht man nicht mit Taten, sondern mit Wörtern.
Grosse Seelen verstehen das Wort Kleinigkeit nicht.
Grosse Worte sind schlechte Lehrmeister.
Ich fürchte, die Bibel hat das Wort Finish falsch interpretiert.
Im Mund des Politikers wird jedes Wort krank.
Im Wort «Volk» lässt sich alles begraben.
In der Philosophie wirkt jedes lebendige Wort wie ein tödliches Gift.
In der Vollversammlung der Schimpfwörter gibt es kein einziges Verbum.
Jede Entwicklung hat Phasen, in denen das Wort Brei recht angenehm tönt.
Keiner von uns besitzt mehr als zwei Wörter - schon das dritte leiht er sich aus.
Leben ist ein schönes Wort - doch nimm es ja nicht zu wörtlich.
Mit Wörtern kann man siegen, aber nicht herrschen.
Nichts ist so schwer zu verzeihen wie ein Wort ohne Inhalt.
Nutzen und Schaden haben zu lange zusammengelebt - da wird kein Wort mehr gewechselt.
Philosophie ist Liebe zur Verzweiflung der Wörter.
Politik ist der Überlebenskampf der unverständlichen Wörter.
Politiker erkennt man daran, dass sie die falschen Wörter gross schreiben.
Psychologen arbeiten mit den gleichen Mitteln wie wir - nur brauchen sie teurere Wörter.
Schön ist nur die Welt, deren Wörter mit dem Markt übereinstimmen.
Seid ihr wirklich so bescheuert, Gottes Sorgen wörtlich zu nehmen?
Seit Darwin hat jedes zweite Wort ein Übersetzungsproblem.
Siehe, sagte der Prophet, es gibt Wörter, die alles sagen, was ich meine.
Sokrates hat das Vorwort zu den Werken Gottes geschrieben.
Sterbende Wörter bekommen ihre letzte Chance im Amtsblatt.
Vorsicht, ihr treibt Unzucht mit Schlagwörtern!
Wann wird es der Politik gelingen, verstorbene Wörter nicht mehr zu brauchen?
Was nie geschieht, lässt sich in Wörtern und Zeichen meisterlich darstellen.
Welch Wunder: ich bin Gottes Wort begegnet, und es trug keine Uniform.
Wenn ein Unglück geschieht, sind zwei drei Worte mehr als genug.
Wenn Gott das Wort Mensch hört, ruft er den Dolmetscher.
Wenn ihm frische Wörter aufgetischt werden, fühlt sich der Verbraucher gekränkt.
Wer für Teamarbeit plädiert, hat Angst vor der Antworten Gottes.
Wörter enden in der Seele - Sätze beginnen im Kosmos.
Wörter können aus einer Winzigkeit eine Welt machen und aus einem Giganten ein Häuflein Asche.
Wörter sind ähnlich konsumentenfreundlich wie Waffen.
Wörter sollte man ohrfeigen, bis sie sich aussprechen lassen.
Wörtlich nehmen kann man fast alles - wörtlich geben fast nichts.
Zwei drei Worte über den Teufel, und Gott ist vergessen.
Zweidrei Wörter können mehr sagen als sämtliche Redner der Zukunft.
Zweidrei Wörter und ein paar tausend Menschen - mehr braucht es nicht für den Tod eine Idee.
Die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt täglich der Hund - und die Antwort gibt ihm die Katze.
Waschen kann man alles. Hände und Köpfe. Lebensläufe und Häute. Fassaden und Herzen. Seelen Geld und Wörter.
Wörter ertränkt man im Lexikon.
Wörter muss man dauernd füttern - sonst sagen sie nichts.
Werbung ist die Optimierung des Wortes billig.
Wer neue Wörter braucht, vermisst alte Sachen.
Wenn ein Wort beichten geht, steht es anderntags in der Zeitung.
Verantwortlich für die Politik im Stall ist der Hengst, nicht der Bauer.
Verantwortlich für die Inflation sind nicht die Bankiers, sondern die Redner.
Unglück ist ein Wort, das verdammt gut redet.
Schade: das Wort Hoffnung ist trächtig geworden.
Potenz ist das Fremdwort für Kräfte, die stärker sind als der Glaube.
Politik ist der Kampf um die Stimme der Wörter.
Philosophen befragen die Antworten.
Pflicht ist kein schlechtes Wort - es würde sonst nicht so häufig geheiratet.
Lust und Leid sind zwei Wörter, die einen Menschen brauchen, um sich zu begegnen.
Leidenschaften sind die Antwort vergessener Fragen.
Kein Wort holt freiwillig ein anderes.
Katastrophen sind die Antworten des Sinns auf die Fragen des Zwecks.
Jedes Wort Gottes kommt am Schluss auf den Markt.
Jedes neue Wort umschreibt eine alte Sache.
In den alten Wörtern riecht man den Reichtum - in den neuen das Geld.
Im Krieg verstehst du endlich, was das Wort Erde bedeutet.
Ich pfeife auf die korrekte Auslegung meiner Schimpfwörter.
Ich hasse Antworten, die mich duzen.
Ich fürchte mich vor der Unpässlichkeit meiner Wörter.
Heikle Fragen beantwortet nicht der Kopf, sondern der Hals.
Gott ist ein zu grosses Wort - man muss es herunterarbeiten.
Freiheit: ein Wort, das viel zu viel Sport treibt.
Es wird ganz schön gedöst in der Welt der Wörter.
Es ist die Zeit der Wahlen: die Wörter gehen unters Volk und demonstrieren gegen die Redner.
Es gibt zu wenig Wörter, die sich weigern, ins Ausland zu fahren.
Einsamkeit: ein Wort, das jeden Tag schöner wird und jede Nacht hässlicher.
Ein gutes Wort sagt mehr als tausend gute Worte.
Du und ich. Für einmal eine Beziehung ohne Fremdwörter.
Die Wörter in der Zeitung riechen wie der Tabak von gestern.
Die Wissenschaft lebt von der Fantasie ihrer Fremdwörter.
Die Religion macht das Fleisch verantwortlich für die Inkompetenz des Gehirns.
Die Religion hat mir die Wörter gestohlen, mit denen ich denken gelernt habe.
Die Memoiren der Philosophie beschränken sich auf zwei Wörter, doppelt geschrieben: Ja ja nein nein.
Die Meister sind müde geworden - vom Antworten schreiben.
Die Frage, was wir der Dummheit verdanken, beantwortet die Hitparade.
Die Erfahrung ist ein Psycholog, der das Wort Seele vergessen hat.
Die Demokratie macht schöne Wörter noch schöner - zum Beispiel das Wort König.
Die beste Antwort auf den Terror der Meinung gibt uns der Staub.
Die Armut kennt tausend Worte für das nicht Geschehene.
Die Antwort auf sämtliche Fragen gibt dir der Tod.
Der Tourist steht vor dem Dickicht der Fragen, die niemand beantwortet.
Der Stilist ist der Koch im Reich der leckeren Wörter.
Der Stammtisch der Weisheiten: das Wörterbuch.
Der Sinn hat Angst vor seinen eigenen Antworten.
Der Realist macht uns verantwortlich für seine Verachtung.
Der Pate aller wichtigen Wörter: der Irrtum.
Der gute Wille: das Ersatzwort für Kunstdünger.
Der Denker respektiert die Stimmung der Wörter.
Der beste Reim auf das Wort Philosophie: nie.
Der Alltag macht aus Sätzen Fetzen und aus Worten Wind.
Deine Wörter sind nicht meine Wörter - Reden ist ein Problem der Übersetzung.
Datenbanken akzeptieren nur Wörter, die einander nicht kennen.
Das Wort, das die Welt neurotisch gemacht hat: Power.
Das Wort Gott ist beschädigt. Und alle fragen sich, wieviel die Reparatur kostet.
Das Volk hat keine Angst vor Agonie und Korruption - es fürchtet sich bloss vor Fremdwörtern.
Das Lieblingswort der Erniedrigten und Beleidigten: Ich.
Das letzte Asyl der klassischen Götter: Kreuzworträtsel.
Das Fremdwort für fahrplanmässige Seuchen: Trend.
Das Fernsehen vertreibt uns die Zeit - nehmt den Satz wörtlich!
Das Dilemma ist eine Antwort, die das Fragen verbietet.
Bürokratie ist die Antwort auf das Urteilsvermögen der Völker.
Bücher macht man mit dem Selbstbewusstsein der Wörter.
Biotop: das Modewort der Ratten und Läuse.
Aphoristiker lassen die Wörter tun, was wir selber nicht können.
Aphorismus: so nennt man gemeingefährliche Sprichwörter.
Angst ist ein Wort, das zu schnell Karriere gemacht hat.
Analphabet wird man in der Schule der überflüssigen Wörter.
Achte nicht auf den Klang der Wörter - achte auf ihre Stimmung!
Das Volk betrügt man nicht mit Wörtern, sondern mit Gesten.
Das Wort «absolut» ist der Ehrengast jeder gelungenen Party.
Das Wort, das jetzt zu viel ist, wird dir später mal fehlen.
Friede ist ein Wort, das nie allein aufwächst.
Für manche Menschen ist das Tier ein Mechanismus zur Erzeugung von Schimpfwörtern.
Ich frage mich, ob die Welt nicht die Antwort auf die Wirklichkeit ist.
Ideen ohne Verfalldatum glaubt man kein Wort.
Im Vokabular der Demokratie fehlt das Wort Qualität.
Kein Tier würde das Wort Rasse so persönlich verstehen wie wir.
Leute begegnen einander und sprechen – Worte berühren einander und sterben.
Mächtiger als Gott sind alle nutzlosen Wörter.
Mit drei Wörtern lässt sich fast alles sagen – mit drei Sätzen fast nichts.
Wenn Wörter leiden könnten, würden fast alle Redner verklagt.
Napoleon: ein Mann, ein Wort, ein Berg von Scherben.
Phrasen sind der Auffangbehälter für gescheiterte Wörter.
Prinzip – das ist das Passwort, mit dem sich die Schlächter verständigen.
Schade, meine Lieblingswörter lassen sich nicht korrekt übersetzen.
Schade: die schlechten Wörter beschreiben uns immer besser.
Wie man sich ausdrückt, damit wir Worte geniessen? Schriftlich!
Die Inflation hat uns im Griff: Wörter werden jeden Tag teurer und Sätze jede Nacht billiger.
Schweigen nennt man das Gespräch mit den eigenen Wörtern.
Über das Wort «Beruf» hat seit Luther nur noch Gott nachgedacht.
Vollkommenheit ist ein Wort, dem niemand gern alleine begegnet.
Auf schwierige Fragen antwortet man gerne zu zweit.
Das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit sind die drei Wörter, die aus dem Menschen eine Kampfmaschine gemacht haben.
«Priorität» ist das Modewort für Steinzeitmethoden.
Sprache ist keine Frage des Materials: sie ist die Antwort der Materie.
Wenn die Verantwortung in den Spiegel blickt, vergeht uns das Lachen.
Architekt ist, wer uns den Unterschied zwischen Mauer und Wand ohne Worte erklärt.
Beim Stichwort Horizont wird der Philosoph skeptisch.
Ein falsches Wort, und dein Gefühl ist steril.
Gedanken verschanzen sich am liebsten hinter witzigen Wörtern.
Gerechtigkeit ist das Modewort für juristische Dummheiten.
Hoffentlich hat Gott das Wort Verantwortung schon mal gehört.
Wenn der Job Fragen stellt, muss der Chef antworten.
Wer heute noch Briefe schreibt, muss die Antwort gleich mitschicken.
Wörter sind stolz: sie lassen sich sagen, aber nicht dreinreden.
Wörter zirkulieren, bis der Glaube sie totschlägt.
Zeige mir ein einziges Wort, das jemals versagt hat.
Ziel und Zweck sind die zwei Wörter, die am lautesten lügen.
Wer uns das Wort «sein» endlich erklärt, ist justament unsterblich geworden.
China ist das Land, wo Fragen am längsten sind und die Antwort am kürzesten.
Das Problem des Redners ist der Umweg seiner Worte über unsere Drüsen.
Der Aphorismus ist ein Leckerbissen für alle, die das Wort Futtertrog auch nicht vertragen.
Die Antworten des Glaubens auf die Fragen des Zweifels sind seit tausend Jahren verjährt.
Die Mehrzahl der Leute ist nicht fähig, die richtigen Fragen zu stellen, und die Minderheit hat sich an die falschen Antworten gewöhnt.
Ein Wort genügt, um tausend Verrückte laufen zu lassen – doch nur ein Orkan kann sie aufhalten.
Ihr solltet schlechter trainieren – sonst glaubt euch die Presse kein Wort.
Schon Goethe ist es misslungen, seinen Wörtern den Respekt beizubringen, der ihm fehlte.
Während du zweifelst, weiss dein Blut schon die Antwort.
Wörter sind primitiv – sie hassen nichts so sehr wie den Stil.
Aggressivität ist Verantwortung für das Missbehagen unserer Feinde.
Aphorismen sind die Sprichwörter des Schweigens.
Aphorismen sind, in drei Wörtern gesagt, mehr als einmalig - nämlich mit nichts in der Welt vergleichbar, ausser vielleicht mit allem.
Auf schwierige Fragen antwortet man mit dem passenden Kleid.
Das neue Passwort für das Reich Gottes: «Selbstbedienung» (ersetzt «Selbstlosigkeit»).
Das Stichwort, auf das Helden und Heilige schwören: spekulieren.
Das Wort «Gott» hat seine Einschaltquote nie wirklich gerechtfertigt.
Das Wort Argwohn beschreibt haargenau die Quartiere der Armut.
Das Wort Qualität steht für alles, was uns selber gefährdet.
Dekadent nennt man Epochen, in denen sich Fremdwörter wohlfühlen.
Der beste Wächter über die Welt ist das Wort Wachstum.
Intelligenz ist das Fremdwort für Torheiten, die sich bewährt haben.
Jedes kluge Wort nötigt uns, die Welt neu zu begreifen.
Welt: das ist eins der Wörter, vor denen sogar Gott kapituliert.
Der Stil hat den Zweck, die Wörter vor sich selber zu schützen.
Wer Fragen stellt, hat Gott geantwortet.
Wörter müssen nicht spektakulär sein, sie müssen uns nur das Sehen erleichtern.
Adoleszenz ist eine appetitliche und überaus gesunde Rechenaufgabe - wörtlich umgesetzt: ein Zahlensalat.
Beim Wort Schulden denkt der Bankier gleich wie der Kuckuck.
Das Gespräch wurde erfunden, damit wir einander trotz aller Worte schliesslich verstehen.
Das Wort Arbeit wird erst am Montag wieder richtig geschrieben.
Das Wort, das am meisten Menschen wiederbelebt hat: bis morgen!
Der geheime Zweck aller Gedanken ist weder das Wort noch die Tat, sondern die Teilnahme.
Der moderne Denker verpackt Probleme in Worte und schickt sie an Google.
Der Philosoph denkt nicht in Wörtern – er denkt in Würfen.
Der Unterricht läuft falsch: wir sollten zur Fragwürdigkeit der Antwort erziehen und nicht zur Entwürdigung aller Fragen.
Die Wörter, die der Arzt jetzt brauchte, sind leider alle im Urlaub.
Fluch und Segen: das sind die zwei Wörter, die im Wortschatz des Friedens noch fehlen.
Gesundheitsapostel sollten es eigentlich wissen: in den göttlichen Annalen fehlt das Wort Therapie.
Schnee von gestern – ein Wort, das allen gefällt, denen nichts einfällt.
Wer das Wort «ewig» begreift, versteht auch den Tod.
Wer sich ins Cockpit setzt, geht davon aus, dass das Leben eine Frage ist, die sich selber beantwortet.
Wo der Kunde König ist, gilt wieder der Wortlaut der Bibel.
Wortkarge Menschen sind angereichert – sie haben mehr Sauerstoff auf dem Konto.
Das Meisterstück der Anbiederung: das Modewort «du».
Das Vorwort zur Weltgeschichte haben die Massenmörder geschrieben.
Das Wort «Verzeihung» ist die rhetorische Würze der Sünde.
Das Wort ist die mächtigste aller Gewalten; doch die Schwerarbeit verrichten Ächzer und Seufzer.
Das Wort Neger ist zwölfmal so viel wert wie jedes seiner Ersatzwörter.
Der Zeigefinger deiner Worte ist der Indikator für die Substanz Weisheit.
Die Natur erfindet für jedes ihrer Worte eine eigene Schrift.
Die Welt ist mit zwei drei Worten erklärt - wer es länger mag, muss ein Buch schreiben.
Durch grosse Worte lässt sich beinah alles zerstören. Den Rest erledigt der Krieg.
Effizienz ist nicht nur ein Fremdwort, sondern ein Highlight der Lautmalerei.
Ein paar Schritte zu wenig und zweidrei Worte zu viel - mehr braucht es nicht zum Politiker.
Es gibt ein Codewort für den Zugang zu schlechten Ideen: Konzeption.
Es gibt keine bessere Antwort als «ach ja».
Es gibt nichts auf Erden, was einen Rechtsanwalt bremsen könnte, wenn das letzte Wort fällt.
Es gibt Worte, die niemand versteht, weil sie allen gefallen.
Es gibt Wörter, die knallen. Und solche, die purzeln bloss in der Zeitung herum.
Es ist keine Kunst, mit Wörtern zu spielen, wenn das Publikum fehlt.
Es ist schon fast ein Akt der Beschwörung, wenn jemand das Wort «Mensch» deutlich ausspricht.
Es liesse sich über den Menschen noch allerhand sagen; doch zuerst erteilen wir der Stille das Wort.
Ex-peri-ment ist ein böses Wort: lies es Silbe für Silbe, und du verfluchst dein Latein.
Finanzieren lässt sich eigentlich alles. Die Ausnahmen: Frage und Antwort.
Fragen, die man dreimal stellt, beantwortet der Teufel.
Freizeit: das ist das Modewort für die Drachensaat der Gemütlichkeit.
Früher sagte man «Kontinent». Inzwischen haben wir gelernt, was das Wort ursprünglich bedeutet.
Fünftausend Jahre Gebet und Gebitt sind genug - lasst Gott endlich Zeit für die Antwort!
Für den Tatbestand der Erlösung fällt mir kein einziges Wort ein, das nichts kostet.
Gibt es was Dämlicheres als das Wort Mitmensch?
Glauben ohne Worte - das ist so plausibel wie ein Papst ohne Kirche.
Gleich und Gleich gesellt sich gern. Mit andern Worten: man lässt sich homologieren.
In deiner Antwort ist zu viel Lärm und zu wenig Gespräch.
In der Lohntüte der Liebe hat es mehr Wörter als Geld.
In der Wortwahl ist Deutschland nicht Spitze; stilistisch fährt es in der Regel hinten im Feld.
Wer an Gottes Wort glaubt, erspart sich den Duden.
Wörter sind eine biologische Waffe. Damit ist eigentlich alles gesagt.
Wörter zu setzen, ohne den Sinn zu verletzen - das nenne ich Logik.
«Abstammung» sagt, wer dem Wort «Verzweigung» aus dem Weg gehen möchte.
«Allah» ist eines der wenigen Wörter, die Gott uns nicht auf gut Deutsch übersetzt hat.
Aus den diplomatischen Fähigkeiten des Herzens macht der Volksmund einen elenden Wortklumpen: «Gefühl».
Das Wort «und» wird auf Schritt und Tritt unterschätzt - Wandern ist schwieriger als der Wanderer denkt.
Es ist ein uralter politischer Brauch, Fragen zu beantworten, die nie gestellt worden sind.
Geben und Nehmen sind zwei Wörter - im Stall drin werden sie eins.
Das Zauberwort aller Deutschen, die ansonsten nichts können: «Goethe!»
Der Papst macht die Antworten und Gott macht die Fragen dazu.
Gefragt wird zu viel – geantwortet auch.
Gnade: ein Wort, das Karriere gemacht hat, weil am Ende niemand den Schaden bezahlt.
Gute Wörter lassen sich nur schwer integrieren – in Kurznachrichten und in E-Mails hat sie noch niemand gesehen.
Höflichkeit ist der Umgang mit Wörtern aus der Güteklasse von Gestern.
Homer macht aus jedem Beiwort ein Göttliches; den Rest sagt er nur noch zur Zierde.
Ich sehe die Zeit kommen, da wir ein Passwort brauchen, um ein paar Stunden zu schlafen.
Schöne Wörter haben eine schwierige Hanglage: bei der feinsten Berührung kippen sie um.
«Konzentration» ist ein gutes Wort. Doch es ist schwierig, ihm nicht am falschen Ort zu begegnen.
In der Kleinstadt ist «Nächstenliebe» das Passwort, in der Grossstadt ein Fremdwort.
Kaum liegt ein Wort auf dem Tisch, hat der Streit schon ein Thema.
Wer mehr als fünf Wörter beherrscht, kann das Rudern vergessen.
Der Unterschied zwischen der Antike und uns? Menschen von heute haben ein Passwort.
Die Wahrheit erkennt man an der Infrastruktur der ersten fünf Wörter.
Gottes Wort gibt allen Recht - auch denen, die es nicht brauchen.
Vokabeln sind Männersache; das Wort hingegen ist das Ressort der Frauen und Mädels.
Während der Session ist noch nie ein Wunder geschehen: auf Gottes Tagesordnung ist das Wort Sitzung gestrichen.
Wer nicht schwören mag, gibt uns sein Wort. Oh wie peinlich!
Wer seine Worte auf die Goldwaage legt, provoziert den Schock seines Lebens.
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