In Gedenken an Walter Fürst alias Billy 1932–2019
7 zufällige Aphorismen laden
Als der Staat laufen lernte, war Fitness kein Thema.
Als erstes hat man die Denkfehler verstaatlicht.
Das Unmögliche hat der Staat wohlweislich verboten.
Das Volk hat den Staat geheiratet, um nach Gesetz betrogen zu werden.
Der gute Staatsbürger ist allzeit bereit zu noch einer Mahlzeit.
Die grossen Staatsmänner haben mit allem gerechnet - nur nicht mit uns.
Die Hölle ist halb so schlimm wie der Staat: es fehlt ihr die Mehrwertsteuer.
Die Kirche organisiert den Zug der Gläubigen, und der Staat übernimmt die Gestrauchelten.
Die Provinz kennt alle Wörter, die der Staat vergessen hat.
Die Staatsform der Geistreichen: Melancholie.
Ein Staat mit mehr als sieben Ideen lässt sich nicht mehr regieren.
Erkenntnis ist ein Staatsbesuch in unserm Innersten.
Freiheit ist ein Parcours - der Parcours zur Erziehung des Staatsbürgers.
Ich habe eine schlimme Vergangenheit: ich gehöre dem Staat, der Kirche und dem Hausarzt.
In unserem Staat ist das Unwohlsein privilegiert.
Je besser der Staat, umso schlechter funktionieren die Menschen.
Staatsmänner leiden unter der Krankheit, das Volk heilen zu müssen.
Vielleicht wären wir glücklicher, wenn auch der Staatspräsident einen Führerschein hätte.
Was uns der Staat verschweigt, pfeift uns Tag und Nacht um die Ohren.
Wenn der Staat eine Party gibt, darf der Teufel grillieren.
Wenn der Staat mich besucht, bin ich gerührt. Wenn er weg ist, bin ich fertig gebacken.
Wenn Politiker am Werk sind, steht der Staat Schmiere.
Wer dem Staat dient, hat einen Vater zu viel und eine Mutter zu wenig.
Wo der Staat eine Lücke hat, füllt man sie mit Politik.
Zivilisierte Staaten töten keine Menschen - sie töten Ideale. Das genügt.
Wer wie das Wetter spricht, den hält das Volk für einen bedeutenden Staatsmann.
Wenn im Staat nichts mehr geht, spielt der Bürger Roulett.
Was der Staat frisst, muss das Volk verdauen.
Schleicher sind Leute, die dem langsamen Denken des Staats gewachsen sind.
Preussen hat den Staat zweimal erfunden hat: zu früh und zu spät.
Ideen sollte man wie Staatsmänner begraben.
Für den Staat ist das Mögliche ein Abenteuer, das er lieber Gott überlässt.
Für das Grab des unbekannten Volkes hat sich kein Staatsmann je interessiert.
Feierlichkeiten sind die Gelegenheit, mit dem Staat von Mensch zu Mensch zu reden.
Es wird immer schwieriger, den Staat zu überzeugen, dass das Leben sich selber verwaltet.
Es gibt keinen Staat ohne Volk. Keinen Papst ohne Mutter. Und keinen Gott ohne mich.
Es braucht schrecklich viele Niederlagen, um aus Staatsbürgern Philosophen zu machen.
Ein Staat, der gedeiht, wächst nach unten.
Die Volksausgabe des Staatsmanns: der Politiker.
Die Staatsverfassung beschreibt umfassend die Mängel einer Nation.
Die Resignation ist das einzige Menschenrecht mit Staatsgarantie.
Die Nation hat für jeden ein Plätzchen, der sein Volumen verstaatlicht.
Die Lücken in meinem Gedächtnis sind an den Staat vermietet.
Die Hässlichkeit sprang den Leuten von Wange zu Wange und sagte: Jetzt seid ihr endlich so, wie der Staat euch haben will - ihr seid müde.
Die Familie ist nie sicher, ob der Staat zum Essen nach Hause kommt.
Der Verstand darf nicht damit rechnen, vom Staat empfangen zu werden.
Der Staat stopft die Akten in Schubladen und die Fakten in unsere Strümpfe.
Der Staat ist eines der Dinge, die man kaufen kann und doch nicht besitzen.
Der Staat hat tausend Füsse und kein einziges Bein.
Der Staat hat quer durch mein Hirn eine Mauer gebaut.
Der Staat hat ein neues Modell des Dieners geschaffen: den Schuldenträger.
Der Staat gibt seine Vorstellungen hinter der Bühne.
Der Staat arbeitet mit den gleichen Hypothesen wie der Wahnsinn.
Der perfekte Staatsbürger ist pathologisch gesund.
Das Weltbild des Staats und das Weltbild des Bürgers treffen sich in der Kneipe.
Das Volk betrügt man mit dem Geld, das der Staat konsumiert.
Das Verhältnis des Aphorismus zum Staat: 1 zu 0.
Das Eldorado der fixen Ideen: die Staatsverfassung.
Hierarchien sind ein Attentat auf die Meinungen des Staatsbürgers.
Vom Staat kann niemand verlangen, dass er stehen bleibt, wenn ihm nichts Neues mehr einfällt.
Niemand hat das Leben so schön verstaatlicht wie die Demokratie.
Seit er das Chaos toleriert, ist der Staat endlich in Ordnung.
Was du dem Staat gibst, versickert. Was du ihm nimmst, schluckt der Markt.
Wenn das Volk Hunger hat, frisst es dem Staat aus der Hand.
Wenn das Volk sich engagiert, sorgt der Staat für mehr Arbeit.
Wenn der Staat sich langweilt, vervielfacht er das Elend und lässt es uns wissen.
Wenn wir klüger wären, würden wir nicht den Staat reformieren, sondern uns selber.
Zehn Kilo Mensch sind gleich schwer wie ein Milligramm Staat.
Wenn der Staat Pause macht, wird die Arbeit fast zum Vergnügen.
Dem schlechten Geld hilft entweder der gute Glaube oder der Staat.
Der gute Geist der Staatsdoktrin ist der Schlaf der Gerechten.
Die Qualitäten des Unglücks werden von Volk und Staat total unterschätzt.
Ich fürchte, der Staat hat vergessen, wo sich der Steuerknüppel befindet.
Was Volk und Staat wollen, versteht nur, wer Mengenleere studiert hat.
Wenn der Staat Theater spielt, sind Anfang und Ende in der Regel identisch.
Wer sitzt besser im Sattel: wir Ignoranten oder der Staatspräsident?
Wer unfähig ist, seine Sorgen zu flicken, bekommt staatliche Hilfe.
Zehn Kilo Mensch sind fast so viel wie ein Milligramm Staat.
Das Handwerkszeug des Staatsmannes: die Sterblichkeit.
Der Künstler soll vorzeichnen, unterzeichnen der Staatsmann, bezeichnen der Forscher – doch zeichnen wollen wir selber.
Der Staat hat alles im Griff, nur nicht den Bau neuer Tempel.
Staatsmänner denken ähnlich wie wir – schade!
Wenn der Staat floriert, ist das Chaos fast schon gesät.
Das staatlich empfohlene Reinigungsmittel: das Bad in der Menge.
Sobald der Staat sich beteiligt, sind Tragödien nicht mehr bezahlbar.
Wir wollen hoffen, dass der Geist uns gelegentlich mitteilt, wann er vom Staatspräsidenten empfangen sein möchte.
Das Kopfnicken ist der wichtigste Ritus der laizistischen Staaten.
Das Perpetuum mobbing: der Staat.
Der beste Funktionär im Staat ist die Nase.
Der Staat als Meistersänger und wir als Chorknaben. So was ergibt keine Musik.
Der Staat denkt schäbig, das Volk denkt lausig - in der Pipeline Gottes hatte es vermutlich ein Leck.
Der Staat fürchtet nichts so sehr wie den Aufruhr der Zweckmässigkeit.
Der Staat hasst Eigenbrötler – sie sind ihm zu ähnlich.
Der Staat hat die Wahl: alles verbieten oder bloss die Hälfte.
Der Staat hat ein besonderes Flair für verunglückte Zahlen.
Der Staat hat eine explizite Beziehung zum Tiefsinn: er geht darüber hinweg.
Der Staat hat, wie jedes Monstrum, mehr im Bauch als im Schädel.
Der Staat ist die Antithese zu den Taten des Herrgotts.
Der Staat kennt nur eine Wirklichkeit: die von gestern.
Der Staat sammelt Geld, und die Demokratie ist der Köder.
Der Staat tut alles und ein bisschen mehr, damit wir uns an unsere Sorgen gewöhnen.
Der Staat verlängert sich täglich um ein paar Säulen; und niemand fragt, wo denn das Dach steckt.
Der Staat verlangt von uns Opfer um Opfer – er hält uns wahrscheinlich für Heiden.
Der Staat weiss, die man uns Leuten die Freiheit versüsst: er lässt uns müssen.
Der Staatsmann spricht die Sprache des Schweigens – doch er benutzt sie zu selten.
Ich bin Hungerkünstler, sagt der Staatsmann, ich diene dem Reichtum.
Königen droht der Ruin – dem Staat nur der Konkurs.
Lasst euch nicht verrückt machen! Der Staat hat zwar eure Daten; aber die kann kein Schwein richtig lesen.
Machtpolitik: so nennt man im Kabinett die obszöne Benutzung des Staatskörpers.
Marionetten arbeiten grundsätzlich lustlos; darum werden sie so gerne im Staatsdienst beschäftigt.
Staatsmänner verstehen sich auf Hydraulik: sie lenken, wir strömen.
Stellt den Staat auf den Laufsteg und seht zu, ob er auch tragen kann, was er sich angeschafft hat.
Wenn der Staat sich verspricht, bekommt er die Unterschrift aller Bürger.
Wo Gott mal gewesen ist, residiert jetzt der Staat.
Das Märchen hat den Sprung in die oberste Etage geschafft: in den Terminkalender des Staates.
Das schönste Programm hat der Staat: einmal singen und dreimal kassieren.
Der Staat hat ein Ass in der Hand: die Karte der Freiheit.
Die dümmste staatliche Massnahme ist die Besteuerung der Rechtschaffenheit.
Die einzige Zeit, die man in den Staaten niemals verpasst: die Mahlzeit.
Die Feinde der Natur haben die Religion gegründet, und die Feinde der Religion erfanden den Staat.
Die Finanzierung von Gespenstern ist nicht ohne Risiko; überlasst das lieber dem Staat.
Die Kirche lädt zum Kongress der Erlösung. Und der Staat zahlt Unterkunft und Verpflegung.
Eigentum nennt man das Vermögen, das der Staat mit uns teilt.
Frage den Staat nie nach seiner Verfassung; das verletzt seine Intimsphäre.
Unter Staatsmännern ist das Staatsweib der König.
Was der Staat finanziert, kommt früher oder später ins Schlachthaus.
Der Staat ist ein Instrument, das man stimmen kann; und zwar mit den Ohren.
Die Schweiz ist der Staat, in dem jedermann weiss, wie er nach Hause kommt, wenn gar nichts mehr geht.
Heil und Segen bekommt man vom Papst; wer bloss den Segen möchte, kriegt ihn vom Staat.
Ich bin gern Staatsbürger – doch nochmals werden? Nein, bitte nicht!
Was der Staat nicht getan hat: das ist das Hauptmotiv aller geistlosen Reden.
Im Wohlfahrtsstaat hat jeder Irrtum das Recht auf Reaktivierung.
Kaum kommt der Staat mal in Fahrt, meckert der Steuermann und piesackt die Crew.
Wenn jeder von uns jedem was schuldet, macht der Staat ein Bombengeschäft.
Politiker sind eine Testversion. Die Endfassung: Staatsmann.
Wenn der Staat eingreift, ändert nur die Startreihenfolge.
Wenn der Staat nichts zu melden hat, wurden wir falsch informiert.
x ist die weltweit mächtigste Grösse - x ist das fixe Kaliber der Staatskunst.
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