In Gedenken an Walter Fürst alias Billy 1932–2019
7 zufällige Aphorismen laden
Aphorismen leben in einer anderen Welt - in der nächsten.
Auch das Wachsende hat einen Fixpunkt: das Leben.
Beim Wort Gegenwart denke ich ans Überleben.
Bewusst lebende Menschen bestimmen die Art ihres Untergangs selber.
Daran werden wir scheitern: immer mehr Menschen wollen immer mehr leben.
Das Ich ist das Märchen vom wirklichen Leben.
Das Leben braucht keine Bücher. Aber das Sterben.
Das Leben ersetzt alle guten Sätze durch billige Gesten.
Das Lebendigste aller ausgestorbenen Wörter: Tugend.
Das mondäne Leben hat eine Kehrseite: die Welt.
Das Negative hat die grösste Lebenserfahrung und die kleinste Lebenserwartung.
Das Überflüssigste im Leben sind schlecht erzählte Fehler.
Das Verführerische am Bösen ist sein Verständnis für die Höhepunkte des Lebens.
Das Wichtigste im Leben ist das Schweigen der Vorräte.
Das Wichtigste im Leben ist der Sinn für Distanzen.
Denken ist Einsicht ins Intimleben der Grösse.
Der Aphorismus ist der Lebensgefährte der Geste.
Der Arzt macht uns bekannt mit dem Terminkalender des Lebens.
Der gemeinsame Nenner aller Fehler ist die Freude am Leben.
Der Glaube gibt uns zurück, was das Leben uns nehmen wird.
Der grösste Feind der Kirche sind die Freuden des Lebens.
Der schönste Moment im Leben ist die Ankunft der Zukunft.
Der Tod errettet uns vor der Schmach des ewigen Lebens.
Die Kirche gibt dem Tod, was dem Leben gehört.
Die Kunst ergänzt, was das Leben versäumt hat.
Die schönsten Jahre des Lebens verdirbt uns das Wachstum.
Die schönsten Momente im Leben verdanken wir der Kurzsichtigkeit der Moral.
Die Verdauung verwandelt Materie in sprudelndes Leben - wann werden wir sie heilig sprechen?
Die Vielfalt des Lebens wird in einfältigster Weise vergeudet.
Erstaunlich viele Menschen leben von der Existenz des Bösen.
Es ist lebenswichtig, die Fluchtdistanz der Deppen zu kennen.
Es ist leichter, ein Leben lang sich selber zu sein als in einem kurzen Moment.
Freut euch des Lebens - aber schreibt um Gottes Willen darüber kein Buch!
Gut und schlecht sind Qualitäten des Schlafs, nicht des Lebens.
Im Leben des Philosophen wimmelt es von toten Ideen.
In der Philosophie wirkt jedes lebendige Wort wie ein tödliches Gift.
Ins Privatleben eines Psychologen würde ich als Seele nicht investieren.
Katzen leben so, wie die Hunde philosophieren.
Kern und Schale leben in Scheidung.
Körper und Seele leben am liebsten von Pleite zu Pleite.
Leben ist ein schönes Wort - doch nimm es ja nicht zu wörtlich.
Licht ist Lebensnahrung - die beste, billigste, köstlichste.
Lieber als leben würde ich wachsen, und lieber als wachsen würde ich sein.
Man überschätzt das Gespräch - meist begegnen sich Klötze und nicht lebendige Seelen.
Menschen kleben am Leben - man weiss nur nicht, an welcher Stelle.
Mir gefällt die Lebensmaxime des Säuglings.
Mit Nietzsche kann ein kluger Kopf zehn Leben lang plaudern.
Nagetiere und Politiker leben vom Schaden, den sie anrichten.
Natürlich leben wir widernatürlich - wir sind schliesslich religiös.
Natürlichkeit ist eine Lebensart, die das Ende als Erstes vergisst.
Neues bringt das Leben nicht - es sei denn neue Namen.
Nutzen und Schaden sind die besten Interpreten des Lebens.
Politik ist der Überlebenskampf der unverständlichen Wörter.
Politiker arbeiten nicht wirklich - sie leben vom Tauschhandel.
Schlechte Bücher missbrauchen das Leben als Verkaufsargument.
Uns Menschen gelingt es immer wieder, Motive zu finden, die das Leben schon abgehakt hat.
Wahrheit und Lüge sind gefährliche Lebensbegleiter.
Was der Biograph als nutzbar erachtet, ist dem Leben ein Gräuel gewesen.
Was wir Wirklichkeit nennen, ist das Ringen um die Entschlackung unseres Lebens.
Wenn du weisst, wie man Fehler betrügt, bist du reif fürs Geschäftsleben.
Wenn ich im Leben blättere, zeigt sich, was an Büchern so gut ist.
Wer auf ein nächstes Leben hofft, unterschätzt Gottes Intelligenz.
Wer korrekt spricht, widerlegt das Leben.
Wer nein sagt, spekuliert mit den Fähigkeiten des Lebens.
Wer sein Leben lang artig war, darf jederzeit sterben.
Werte würden ewig leben, wenn wir sie nicht von Zeit zu Zeit schlachten würden.
Zahlen sind die Totengräber des Lebensgefühls.
Zucht und Erziehung: zwei Arten, uns das Leben abzugewöhnen.
Die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt täglich der Hund - und die Antwort gibt ihm die Katze.
Waschen kann man alles. Hände und Köpfe. Lebensläufe und Häute. Fassaden und Herzen. Seelen Geld und Wörter.
Welch ein Fortschritt: das Lebensalter hat sich verdoppelt, und das Zeitgefühl hat sich halbiert.
Wir Erwachsenen haben es satt, nach dem Lebensalter bewertet zu werden und nicht nach der Lebenserwartung.
Wer Menschen beurteilt, musst das Todesgewicht vom Lebendgewicht abzählen.
Wer «Ja» sagt zum Leben, muss mehr können als zählen.
Was deinen Gedanken fehlt, kannst du im Leben nachschlagen.
Vorsicht! Beim Betreten der Stille herrscht akute Erlebensgefahr.
Sprache ist nur zu oft das Zeichen, dass ein Mensch ums Überleben kämpft.
Selbsterkenntnis ist der kürzeste Weg sowohl zum Leben wie zum Sterben.
Schund und Schande sind die Trägerkolonnen des Lebens.
Prinzipien sollte man nicht im Leben aussetzen.
Jeder, der in diesem Leben noch steht, hat Himmelskräfte.
Ideen machen uns das Leben schwerer als nötig.
Ich verlange vom Leben, dass es mehr vom Theater versteht.
Ich möchte nicht Gott sein: so viele unzufriedene Tote und so wenige, denen das Leben gelingt.
Höchste Begriffe gehen nicht zum Leben hin - sie kommen aus dem Leben zurück.
Hass tötet den Geist, und Liebe macht ihn wieder lebendig.
Glaube ist die Vermutung, dass das Leben keinen goldenen Boden hat.
Genetik ist die perfekte Mischung aus Leben und Tod.
Für jedes Problem gibt es einen Fachmann, der gut davon leben kann.
Es wird immer schwieriger, den Staat zu überzeugen, dass das Leben sich selber verwaltet.
Es ist zuweilen schon schuldhaft, wenn man gezwungen ist, hier oder dort zu leben.
Elegant ist, wer den Boden nicht als Träger des Lebens benutzt.
Eine der grossen Gesten des Lebens ist die Reverenz vor dem Irrtum.
Ein Tag in deinem Leben ist ein anderer Tag in deinem Dasein.
Echte Kunst zeigt nicht das Leben - sie zeigt, wie Leben entsteht.
Du stehst in einem günstigen Verhältnis zur Lebenserwartung, wenn du hinter den andern ein bisschen zurückbleibst.
Die Vernunft hat das Wichtigste im Leben verlernt: nochmals anfangen.
Die Überlebenden besorgen sich als erstes neue Etiketten.
Die Technologen möchten das Leben in den Erfolg implantieren.
Die Philosophie reagiert wie ein Aktivist, der lebenslänglich in Festungshaft sitzt.
Die Moral unterscheidet zwei unverzeihliche Sünden: 1. leben 2. sterben
Die meisten Dinge, die ich nötig habe, kann mein Leben nicht brauchen.
Die Klassiker haben unsere Schulden mit ihrem Leben bezahlt.
Die grösste Lebenserfahrung haben Leichen.
Die grosse Sorge des Lebenskünstlers ist die Platzierung des Publikums.
Die Existenz überlegt sich, ob sie das Leben noch bezahlen kann.
Die Episode: Ein Lebensabschnitt, der den Himmel berücksichtigt hat.
Die besten Ideen bleiben lebenslang ledig.
Die andere Seite des Lebens: die Wirklichkeit.
Der Tod ist krank geworden: er wurde mit zu viel Leben gefüttert.
Der Speicher für lebenswichtige Daten: der Ozean.
Der Sieger im Spiel darf den Erfolg geniessen - der Gewinner im Leben muss sich an den Genuss erinnern.
Der schönste Moment im Leben der Zahl: lügen.
Der Schlaf hat mehr Leben zerstört als alle Henkersknechte.
Der Lebensretter vom Dienst: das Schema.
Der Kaffee ist das Getränk der Lebensretter.
Der Höhepunkt des Lebens ist der Ort mit der schlechtesten Aussicht.
Der Experte kennt zwar die Bilanz, aber nicht ihr Nachtleben.
Der Dumme hat von allem zu wenig - und davon kann er mühelos leben.
Der Aphorismus: das Zünglein an der Waage Lebens.
Der Aphorismus ist ein Satz, der dem Leben voraus läuft.
Dem Leben ein paar Schritte voraus sein: das ist die Maxime der Arbeit.
Dem Internet ist es gelungen, die Toten länger leben zu lassen.
Das stärkste Argument gegen das Leben: die Freiheit.
Das Schwierigste überhaupt: das Leben vor sich selber zu schützen.
Das Privatleben der Gesunden interessiert nur die Osterhasen.
Das Lebensziel der Geistreichen: nicht aussterben.
Das Leben wirbelt die Klassen durcheinander - und das Geld sortiert sie wieder.
Das Leben ist teuer - also wählt man das Billige: die Existenz.
Das Leben ist Handwerker - der Tod ist Künstler.
Das Leben ist ein wunderbares Vehikel: es ist stets fahrbereit und nimmt alle mit.
Das Leben ist ein Nahkampf mit der Entfernung.
Das Leben ist die Hausaufgabe aller, die in der Schule aufgepasst haben.
Das Leben ist der Versuch, das Experiment zu ersetzen.
Das Leben ist das Paradies der Wiederholungstäter.
Das Leben ist das Modell für einen besseren Tod.
Das Leben erzählt besonders gern von seiner Schwäche im Rechnen.
Das Leben des gutwilligen Menschen ist eine einzige Wunde.
Das Leben arbeitet schon wieder am Bulletin von morgen.
Das Jenseits ist der Klassiker eines misslungenen Lebens.
Das Gestammel des Lebens hat keine Chance gegen die Rhetorik der toten Materie.
Das Exklusive ist eine Existenz, die das Leben im Schrank hat und den Tod im Safe.
Das einzig Sichere am Lebensgenuss sind die traurigen Nachkommen.
Das Christentum schlägt uns vor, mit dem Sinn des Lebens zu spekulieren.
Begriffe leben in einer Welt der vollen Fässer und der leeren Teller.
Auf dem Höhepunkt des Lebens ist es üblich, die Augen zu schliessen.
Aphoristik: Lebenskunde für Flüchtlinge.
Aphorismen leben solitär - Ideen sind gesellig.
Andere leben unter Palmen. Ich lebe im Schatten meiner Einfälle.
Das Leben gefällt mir, weil es auch nachts intensiv arbeitet.
Der Sinn des Lebens wurde kastriert – er war nicht stubenrein.
Der Tag, an dem die Arbeit Urlaub macht, gehört dem Leben.
Ganze Epochen träumen davon, in Frieden zu leben und doch zu siegen.
Gebt dem Dichter ein Ticket und schickt ihn ins Leben zurück.
Genuss: das ist der Blick zurück auf die Taten des Lebens.
Gesetze sind wie Kinder: sie haben das Leben noch vor sich.
Hauptsache, es sind so viele Denker im Land, dass das Volk davon leben kann.
Ich bin infantil: ich sammle die Blüten des Lebens.
In der Kultur ist die Kunst König – im richtigen Leben ist sie der Narr.
Jeder Tag im Leben ist ein neues Geschäft mit dem Tod.
Kritiker treiben zu viel Aufwand – sie könnten von den Zinsen alleweil leben.
Künstler sind Leute, denen die Lebenslüge gelingt.
Leben und Lebenlassen: das ist der Wahlspruch der Halbtoten.
Lebensfreude ist der Totengräber der Exekutive.
Lebenswert ist bloss, was noch nicht publiziert worden ist.
Leute, die das Leben falsch klassiert hat: das sind die Kunden des Aphoristikers.
Man sollte das Leben der Gelehrten nicht durch Stimmungen versauen.
Wenn das Leben floriert, ist es mit dem Wachstum vorbei.
Wer sich einwandfrei ausdrückt, verleumdet das Leben.
Wir Jungen pfeifen auf die Lebenserfahrung – das Leben ist erfahren genug.
Freude nennen wir die Erinnerungen an die Interventionen des Lebens.
Mit jedem Ja dreht sich das Leben ein klein bisschen zurück.
Niemand hat das Leben so schön verstaatlicht wie die Demokratie.
Rot und Grün sind die zwei Lebensbereiche, die allen faulen Menschen gefallen.
Schade, dass der Mensch nur klug ist, wenn ihm das Leben missfällt.
Zu viele Tote spekulieren mit dem Wert ihres Lebens.
Ein guter Spruch macht das Leben leichter und den Kopf umso schwerer.
Politiker leben zu laut und ihre Hintermänner zu leise.
Seht, dort steht die Poesie und hofft, dass ihr jemand das Leben erklärt.
Seid nett zu den Systematikern - sie leben im Streit mit der eignen Vernunft.
Staunen ist der Blick ins Zentrum des Lebens.
Systeme vernichten die Wärme des Lebens.
Die billigsten Offerten macht uns das Leben.
Es gibt nirgends so viele Nullen wie im Leben des wohltätigen Menschen.
Gespenster leben zehnmal vergnüglicher als wir und tausendmal länger.
Gesunde Menschen leben in der Furcht vor dem eigenen Körper.
Mit dem Leben und Sterben der Leute finanziert man die Kunst.
Vive la mort! Haltet das Sterben lebendig!
Wer pfuscht mehr: der Tod oder das ewige Leben?
Auch Männer fürchten sich vor dem Leben – nur merken sie es meistens zu spät.
Bevor du das Leben kopierst, solltest du recherchieren, wer es besitzt.
Die Lebenserwartung toter Ideen ist unlimitiert.
Ein Tête-à-Tête, und alle toten Wünsche sind wieder lebendig.
Krankheiten schützen uns vor dem Wahn, Gleichberechtigung sei ein Teil der Charta des Lebens.
Statistiken sind nur wichtig für die noch lebenden Toten.
Über die Freuden des Lebens spricht man nicht ohne den Tod.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dein «Leben» als «Doppelleben» verstehst.
Von den Einfällen der Antike könnten wir gut und gern noch ein paar Jahrhunderte leben.
Von der Sparsamkeit allein leben nur Asseln und Kröten.
Welche Sünde: von einem todnüchternen Leben zu träumen.
Wer das Leben als Ringkampf empfindet, hat den richtigen Partner erwischt.
Wer das Leben kapiert hat, gehört sofort begraben.
Wer gar nichts erleben will, mische sich in den Tross der Regierung.
Wer im Leben grundsätzlich versagt, hat das Zeug zum Propheten.
Wer sein Leben verlängern möchte, tue es heute.
Wer sich richtig ernährt, dem gewährt das Leben Rabatt.
Wer sich sein Leben lang treu bleibt, darf sich nicht wundern, dass ihn niemand mehr kennt.
Werkidioten sterben ihr Leben.
Wie das so geht im Leben: das Wichtige bleibt immer ein paar Schritte zurück.
Wie man die Wirklichkeit beleidigt, erleben wir täglich als Fernseher.
Zählen ist eine Lebensform, die keinen Schimmer hat vom Feuerwerk der Mathematik.
Was wichtig ist im Leben, kann man nachlesen – aber nicht ohne Brille.
Auf dem Gipfel des Lebens ist man in der Regel geistig schon tot.
Aus neuen Ruinen spriesst altes Leben, und niemand kann es bezahlen.
Den Entscheid über das Leben des Menschen fällen die Nachkommen.
Der schönste Moment im Leben des Leichtblüters ist die letzte Runde im Schwergewichtskampf.
Der Wahrscheinlichkeit fehlt das Wichtigste: Lebenserfahrung.
Die Angst ist der Lebensberater der Leute, die nicht nein sagen können.
Geiz ist die Sucht nach einem Leben unterhalb des eigenen Könnens.
Glücklich ist, wer sein Leben sinnvoll vertrödelt.
Hochstapler und Tiefstapler leben fast nur vom Umsatz der Wahrheit.
Vernunft ist die lebenslängliche Haft im Kerker des Zweifels.
Das Kostbarste im Leben sind die Pfeiler der Zukunft.
Das Leben der Bedeutung beginnt mit dem Tod des Begriffs.
Das Leben ist ein Duell zwischen Sattheit und Hunger.
Das Leben ist eine Expedition in die Vergangenheit unserer Wünsche.
Das Leben ist vollauf beschäftigt, uns in die Knochen zu fahren und nie wieder heraus.
Das Leben liebt Haus und Hof. Der Tod liebt Gärten und Gassen.
Das Leben macht sich nichts aus Grössen - es hat schon alle probiert.
Das Üble am Hochleben ist der Blick hinab auf sich selber.
Der Mensch ist mehr als das Leben – er ist der Sklave des Sterbens.
Der Tod ist der Verfasser aller Lügen, die uns das Leben versüssen.
Im Alter verstärken sich die Schwächen des Lebens.
Im wirklichen Leben ist nicht mal der Tod monumental.
Inkonsequent leben: das ist auch ein Klischee.
Optimisten leben am Strand – Pessimisten leben vom Meer.
Philosophie gibt es nur im Pakt mit dem Leben.
Was sich von selber bewegt, hat Angst vor den Fragen des Lebens.
Wenn das Leben ein Buch schreibt, will der Papst es verbieten.
Wer im Leben ein Monstrum war, bekommt ein Kapitel im Buch der Geschichte.
Das Leben ist nicht geistreich - und es ist taktlos genug, davon ständig zu sprechen.
Das Leben ist so unbegreiflich, weil es keine Zahlen versteht.
Das Leben lässt uns vergessen, was wir wissen sollten vom Sterben.
Das Leben liebt die kleinen Bissen - es möchte uns das Fressen ersparen.
Das Leben macht jedes Geschöpf zum Exoten.
Das Leben sammelt am Ende alles zusammen und übergibt es dem Anfang.
Das Leben tendiert dazu, Tendenzen zu ignorieren.
Das Leben wäre nicht auszuhalten, wenn die Not so schlecht wie der Überfluss arbeiten würde.
Das Schreckliche am Tod ist der Bruch mit der Zeit: das Leben scheint nicht mehr zu stimmen.
Lebendiges darfst du nicht als Knäuel verstehen, sagte der Strick.
Das Geld ist der Gast, von dem alle Völker lebenslang träumen.
Das Volk versteht jede Sprache; vorausgesetzt, sie ist mehr lebendig als tot.
Den Code des Lebens kann man lesen, aber nicht schreiben.
«Lebensfreude» und «Weltschmerz» - das sind die zwei Tüftler, die den Weltmarkt beherrschen.
Denker leben im geschlossenen Schaltkreis – doch den Strom beziehen sie aus der Öffentlichkeit.
Der Albtraum des Kritikers: Überlebende.
Der Bogen des Lebens ist noch von keinem Schützen gespannt worden.
Der Glaube ist das teure Originalmedikament – der Aberglaube das Generikum, das uns den Preis des Lebens erläutert.
Der Glaube ist die Lebensform aller Wurzeln.
Der Lebenslauf der Arbeit wird vom Tod kontrolliert.
Der Tod ist die Fortsetzung des Lebens in sämtliche Richtungen.
Der Tod kann viel; aber er kann uns nichts im Leben wirklich verbieten.
Der Tod, einst ein erstklassiger Handwerker, ist heute bloss noch Lebensentwerter.
Die beste aller Welten wird es irgendwann geben. Inzwischen schwelgt die schlechteste in den Freuden des Lebens.
Krankheiten sind die Forschungsabteilung der Seele; sie lassen uns die Seltsamkeiten des Lebens entdecken.
Kritiker leben von den Ersparnissen des Schadens.
Man fragt sich mit Unbehagen, ob es uns wirklich gelingt, die Weltliteratur zu überleben.
Sobald das Wachstum rentiert, wird auf Tod und Leben und um Pro und Kontra gewettet.
Vegetarier haben böse Gewohnheiten: statt totes Fleisch verschlingen sie das Saatgut des Lebens.
Wer sich ins Cockpit setzt, geht davon aus, dass das Leben eine Frage ist, die sich selber beantwortet.
Wer uns alle Wünsche erfüllt, macht sich zum Delinquenten des Lebens.
Wie schade: die Welt, in der wir leben, lässt nicht mit sich reden.
Wir haben Schimpf und Schande, Schmäh und Schmach überlebt – fragt sich, was das mit Leben zu tun hat.
Zu den Höhen und Tiefen des Lebens gibt’s einen Wanderführer: das Licht.
Zum Tag der offenen Türe geht nur, wer das Original des Lebens vermisst.
Charakter nennt man die Art und Weise, wie wir das Leben verarbeiten.
Das Leben macht aus Verlierern Nägel und aus Siegern Nieten.
Den Lebensabend geniessen? Ja, falls du Apokalyptiker bist.
Der Boden liefert die Geschenke des Lebens, der Himmel verpackt sie - und jeder, der will, kann sie öffnen.
Der Lärm ist auf der Jagd nach unserem Leben.
Der Tod hat ein Leumundszeugnis, das Leben noch nicht. Sagt sich die Tabakindustrie.
Die Idee vom Tod ist der heimliche Leckerbissen des Lebens.
Die Knospe erklärt jedem, der es hören will, das Konzept der lebendigen Seele.
Die Kunst macht das Leben zum Arbeitsplatz. Und den Tod zum Geschäftsführer.
Die Lebenserwartung der Kübel und Eimer war auch schon mal höher.
Die lebensfremdeste aller Linien: die Zielgerade.
Die Lebensversicherung, die wir jetzt brauchen: kein Krieg.
Die Primitiven schneiden sich das Stück aus dem Leben, das auch wir gern gehabt hätten.
Die Riesen unserer Kinderträume sind tot; umso lebendiger sind die Kinderträume unserer Riesen.
Die Tiefe ist die Mutter der Lebenserfahrung.
Die Zeit des Lebens ist uns gegeben - die Zeit des Sterbens muss sich jeder selber verdienen.
Ein Denker, der nicht weiss, wie man lebendig verunglückt, taugt zu nichts.
Eine schöne Gesellschaft, die Götter: sie leben in Saus und Braus und sind trotzdem gesund.
Eitle Menschen nützen jede Gelegenheit, uns durch ihr Leben zu führen.
Eremiten leben so, wie wir uns das Leben nach dem Tod vorstellen sollten.
Es gibt aktive Leute und solche, die lieber leben als tun.
Es gibt Schrauben, Nägel und Nieten - das macht den Statistikern das Leben ungemein schwer.
Es gibt viele Gründe für das Gute im Leben - doch die meisten kommen zu spät.
Es ist nicht das höchste aller Gefühle, wenn das Leben sich im Lauf der Jahre mit Geschiebe auffüllt.
Europa ist der Beweis, dass man ein Leben lang schlecht schlafen kann ohne zu sterben.
Geld hat keine grosse Lebenserwartung - es geht ihm gleich wie dem Geist.
Im richtigen Leben rechnet niemand mit der dritten Gewalt; sondern mit der vierten: der Amnestie.
Im wirklichen Leben bekommt der Herbst dreimal so viel Zeit wie der Frühling.
In fast jedem Loch im Leben hat Gott eine Lohnerhöhung versteckt.
Kaum schaust du ins Leben hinaus, erblickst du den Tod.
Keiner von uns hat eine so hohe Lebenserwartung wie das letzte Stück Dreck.
Leben ist durstig - es säuft direkt aus der Flasche.
Maximen machen uns das Leben nicht leichter: die Formel 1 gehört auf die Rennstrecke.
Mit dem Fernsehen müssen wir leben - aber nicht zusammen.
Mythologie - das ist unser Vertrag mit dem Leben.
Pausen sind das Ass im Spiel des Lebens.
Prominenz: das sind die Leute, die davon leben, dass wir zu still sind.
Seit wir die Dämonen durch Motoren ersetzt haben, leben wir im Zeitalter der Rotation.
Über Leben und Tod entscheidet nicht der Reflex, sondern die Harmonie von Körper und Geist.
Was wir vergessen haben, sitzt ein Leben lang auf den Zuschauerrängen.
Wenn dein Leben interessant wird, hast du plötzlich verrückt viel Verwandtschaft.
Wer im Leben wer war, bekommt im Reich Gottes ein eigenes Wölklein.
Wer pünktlich ist, hat den Fahrplan des Lebens nicht richtig gelesen.
Wundert euch nicht: auch das Leben hat was auf die hohe Kante gelegt.
Zum Sterben ist noch keiner zu gut gewesen; zum Leben war noch niemand zu schlecht.
Alt werden ist rechnerisch schwierig; denn jedes Lebensjahr wird anders gezählt.
Das Leben hat zu viele Richtungen; die Leute stehen sich nur noch im Weg.
Denken und Tod sind sich ähnlich. Deshalb ist Mathematik besonders riskant, ja geradezu lebensgefährlich.
Denker leben im geschlossenen Schaltkreis – doch den Strom beziehen sie von der Öffentlichkeit.
Die Impressionisten haben den Instinkt auf die Leinwand gebracht; die Expressionisten ihr Triebleben.
Dreimal leben am gleichen Abend – das schafft nur die Intelligenz.
Dyskalkulie ist die grösste biologische Schwäche; gut rechnen konnte das Leben noch nie.
Er machte sich lebenslänglich Notizen zum Buch, das er im Jenseits herausgeben möchte.
Es ist nichts mehr wie früher; sogar die Seele muss sich den Lebensunterhalt selber verdienen.
Für Lücken im Leben gibt es ein simples Rezept: mauern!
Die Besten überleben – ein Glücksfall! Denn was sie erben, ist womöglich die schlechteste Welt.
Gesundheit nennt man den Lebensabschnitt, in dem das Eigenkapital gut verzinst worden ist.
Gut sind alle, die «es» können; das Leben.
Gütige Menschen leben versteckt – gute Menschen sind anwesend.
Das Leben ist unfair: Insider bekommen das Filet. Outsider die Würste.
Ich halte nichts vom ewigen Leben - dort hat es zu viel Laufkundschaft und zu viele Rucksacktouristen.
In der Sünde lässt es sich herrlich leben - falls man einen Onkel hat, der die Zeche bezahlt.
Jede gute Stunde im Leben ist das Layout für eine bessere Welt.
Jeder deiner Schritte ist eine Liebeserklärung an die Motorik des Lebens.
Jugend ist Fels, Alter ist Sand. Was dazwischen ist, nennen wir Leben.
Kaiser und Könige sind ein Relikt aus der Zeit, als das Leben heisser war als das Klima.
Krankheiten sind die Wegweiser an den Wendepunkten des Lebens.
Kreative Menschen leben in Knechtschaft - in der Knechtschaft der Aktivität.
Schade: Im Buch des Lebens ist das Publikum nicht mal im Anhang erwähnt.
Das Leben hat einen Vertrag mit dem Jenseits - doch unterschrieben ist er noch nicht.
Gib dem Künstler ein Thema, und er wird dich lebenslang hassen.
Glaubet nicht an das Überleben der Besten! Das Ende gehört dem Personal an der Strecke.
Ideen sind liederlich: sie leben von den Spargroschen ihrer Eltern.
Lifestyle: das sind die paar Primeurs, die schon in Brehms Thierleben nicht unerwähnt blieben.
Poeten sind die Gralshüter des Lebens - sofern sie früh genug sterben.
Schriftsteller lassen sich beliebig ersetzen - Dichter müssen wir lebenslang füttern.
Theorie: das ist der Waffenschein gegen die Launen des Lebens.
Was Plebejern das Leben vermiest, amüsiert die Geniesser.
Wer seine Worte auf die Goldwaage legt, provoziert den Schock seines Lebens.
Zum Lebendigen gibt es nur eine gesunde Beziehung: Berührung.
Zur Grundausstattung des Lebens gehört eine deftige Dosis Gestank.
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