In Gedenken an Walter Fürst alias Billy 1932–2019
7 zufällige Aphorismen laden
Das Glück ist der Teilnahmeschein an der Lotterie Gottes.
Das Glück ist dumm und dämlich - doch das reicht.
Das Glück ist ein grosser Künstler in der Interpretation schlechter Musik.
Das Glück spricht den Dialekt unserer Eltern.
Das Glück springt nicht auf fahrende Karren.
Das Glück wirkt am schnellsten im Kreis und am längsten im Kübel.
Das Glück: ein Gefühl, das zuerst in den Händen erwacht.
Das Problem der Demokratie sind die vielen Unglücklichen, die richtig gewählt haben.
Demokraten sind schon glücklich, wenn sie einander nicht quälen.
Der Glaube ist der Stammgast des Unglücks.
Der schlimmste Feind der Entwicklung ist die glückliche Seele.
Erfolgreich sein heisst, das Verunglücken auf morgen verschieben.
Es dauert zehn Jahre, bis ein Wort laufen lernt - und zwei Tage, bis es verunglückt.
Für die einen ist das Glück eine Mahlzeit - für die andern ein Fressen.
Gefühllose Menschen sind andauernd glücklich.
Glück ist der Moment, in dem du das Wachstum begreifst.
Glück ist die Fähigkeit, nicht müde zu werden beim Seufzen.
Glück ist eine Schlacht, in der der Sauerstoff siegt.
Glück nennt man das Vergnügen, gegen das Ich zu verlieren.
Glück und Zufall sind ein Ehepaar, das leider geheiratet hat.
Glück: das ist die Lizenz, straflos zu mogeln.
Glück: so nenne ich die Kapitulation vor mir selber.
Glücklich ist, wem die richtigen Fehler gelingen.
Ich bin eine Beta-Version des glücklichen Menschen.
Ich bin schon glücklich, wenn mein Gedächtnis eine Runde lang aussetzt.
Ich zweifle an der Allmacht der Götter: der Untergang ist ihnen nie wirklich geglückt.
Mein grosser Freund, das Glück, hat leider geschlechtliche Probleme.
Mein Seelenglück verdanke ich der Aussenpolitik meiner Nerven.
Vielleicht wären wir glücklicher, wenn auch der Staatspräsident einen Führerschein hätte.
Was von einem Glücklichen abfällt, reicht nicht aus, um einen Eimer zu füllen.
Wenn das Glück einen Freund braucht, erfährt es der Teufel als erster.
Wenn das Unglück doch bloss die Leute berücksichtigen würde, die darüber abgestimmt haben.
Wenn die Welt verunglückt, leistet der Aphorismus erste Hilfe.
Wenn ein Unglück geschieht, finden sich gewiss zehn Glückliche, die das Unglück bezeugen.
Wenn ein Unglück geschieht, sind zwei drei Worte mehr als genug.
Wenn Gott Flöte spielt, ist kein Mensch glücklich.
Wenn zehn Bauern zwölf Tage lang arbeiten, ist der Mathematiker glücklich.
Wer dem Glück schaden will, braucht nur von den Kosten zu reden.
Wir werden erst glücklich sein, wenn unsere Seelen aus Urgestein sind.
Zum Glück gibt es Klassiker, sonst müssten wir über frühere Zeiten nochmals nachdenken.
Zum Glück ist das Glück auf uns Menschen gestossen und nicht auf Granit.
Zum Glück ist unser Gewissen nicht in die gleiche Schule gegangen wie wir.
Zum Glück können Babys nicht lesen, was aus ihnen gemacht werden soll.
Unglück ist ein Wort, das verdammt gut redet.
Nur Idioten glauben, das Glück sei eine Reparaturwerkstätte.
Manager spielen zu oft gegen das Glück.
Ich bin glücklich: ich habe die Technik meiner Sorgen studiert.
Gebärden sind die Fremdsprache der Glücklichen.
Für das Glück hat jede Stunde ein paar Minuten zu viel.
Freuet euch: Gott ist verunglückt und der Teufel hat ihn gerettet.
Es ist mir geglückt, meinen Verstand so zu verlieren, dass ihn eine Dame gefunden hat.
Die Ursache der meisten Unfälle ist ein verunglückter Begriff.
Die Sexualität hat Glück: sie hat jeden Tag eine uralte Chance.
Die letzte Mahnung des Glücks liegt täglich im Briefkasten.
Der Übermut der glücklichen Art: die Lust am Verlieren.
Der Instinkt sagt uns, dass wir im Unglück überzeugender sind.
Das Unglück mag noch so gross sein - man hat dafür den richtigen Mantel erfunden.
Das Unglück arbeitet wie auf Bestellung.
Das Glück steht hinter dir – und hinter dem Glück ist es leer.
Das Glück lässt sich von unten besichtigen - aber nur von oben betrachten.
Das Glück lässt sich umschreiben als ein Fahrzeug, das keinen Führerschein braucht.
Das Glück ist zu eifrig - wie alle Kleinkarierten.
Das Glück hat ein Problem: es muss uns erklären, warum der Reichtum den falschen Leuten gehört.
Das Basisdenken ist der Realismus der Missglückten.
Aphorismen sind die Glückstreffer der Präzision.
Als die Rache sich zur Ruhe setzte, blickte sie auf eine glückliche Amtszeit zurück.
Alles Glück der Welt hilft dir nichts, wenn du als Zweiter am Ziel bist.
Die Gesten der Wut sind die gleichen wie die Gesten der Glücks.
Für nichts musst du so wenig trainieren wie für ein glückliches Ende.
Glückliche Menschen belästigen uns nicht mit Ideen.
Ich bin Aktivist: ich brauche ein Erlebnis, um glücklich zu sein.
Patriot ist man erst, wenn man in dienstlichem Auftrag verunglückt.
Nicht das Unglück ist fatal – sondern dass man im Unglück zu schwatzen beginnt.
Glück geschieht nicht - man muss es organisieren.
Bevor wir unglücklich sind, sollten wir das Drum und Dran ein bisschen verprügeln.
Das Glück hat zwei Gesichter, und das zweite gehört der Geduld.
Glücklich ist, wer keine Verwandten hat, die ihn täglich besuchen.
Kein Prinz ist in seinem Beruf jemals glücklich geworden.
Unser Hund ist glücklich: er hat einen Job in der Seelsorge gefunden.
Wir sind pflichtbewusst unglücklich und ehrlich verzweifelt – wir sind sogar beim Missraten korrekt.
Wer weiss, vielleicht überrascht uns die Demokratie mit einer Entschuldigung für die verunglückten Wahlen.
Alles, was du brauchst, ist ein Gedanke mit Flügeln und eine Landung im Glück.
Avantgardist darf sich nennen, wer erst morgen verunglückt.
Das ist der Unterschied: das Elend hat tausend Seiten – das Glück gar keine.
Das Meisterwerk des Kapitalismus ist der in Armut glücklich gewordene Mensch.
Das Paradies des glücklichen Menschen beschränkt sich auf Bett und Küche und ein Weltbild, das stimmt.
Der Bonus des Glücks ist das Pech der anderen.
Der Glückliche ersetzt das Thema des Tages durch das Thema der Stunde.
Die einen sind reif und zufrieden, die andern bloss glücklich.
Die Qualitäten des Unglücks werden von Volk und Staat total unterschätzt.
Die Welt ist kein Glücksfall – sie ist ein Fall für Glückliche.
Dreimal hast du die Chance, glücklich zu werden: am Anfang, am Ende. Oder mit Geld.
Er war dumm genug, um glücklich zu werden. Aber nicht dumm genug, um es zu bleiben.
Erfolg macht glücklich. Und das Glück ruiniert den Erfolg.
Geld macht nicht glücklich, aber es beschäftigt die Bösen.
Glücklich ist, wer endlich besitzt, was ihm niemals gefehlt hat.
Glücklich ist, wer sein Leben sinnvoll vertrödelt.
Glückliche Menschen eignen sich nicht für literarische Zwecke; man hält sie für geistige Zwerge.
Glückliche Völker misstrauen Lösungen; sie glauben an Rätsel.
Ich bin zwar glücklich, doch niemand kann es bezeugen.
Junge Leute sind schon glücklich, wenn ihnen das Misslingen gelingt.
Wer das Glück nicht im Herz hat, hat das Unglück im Blut.
Wer dem Wahnsinn verfällt, ist mit der Wahrheit nicht glücklich gewesen.
Wir sprechen von Glück, wenn unsere Lügen ohne Bussenzettel zum Essen erscheinen.
Das Abendland verwechselt Arbeit mit Glück und Reichtum mit Leistung.
Das Glück ist das Begleitinstrument aller musikalischen Menschen.
Das Glück ist ein Ich mit Verbum: ich gehe, ich lache, ich denke.
Das Glück ist ein Spiel mit dem Partner Gedächtnis.
Das Glück kann niemand versichern – aber das Pech.
Das Glück macht es uns leicht – doch dann zieht es die Bremse.
Auch das Glück der Liebe bezahlt am Ende das Geld.
Glück und Unglück sind sich im Format ekelhaft ähnlich.
Ideologien haben selten das Glück, korrekt zu verunglücken.
Den Kindern des Glücks gehören die Gassen - den Kindern des Unglücks die Strassen.
Der Mensch neigt dazu, dem Glück zu viel Geld zu versprechen.
Der menschliche Charakter ist gesellschaftspolitisch aufs beste geglückt; denn die Veranlagung zur richtigen Aussage scheint ihm zu fehlen.
Der Staat hat ein besonderes Flair für verunglückte Zahlen.
Die Dreizehn wird mich erlösen, sagte die Zwölf, und schon war das Unglück geschehen.
Glück und Erfolg: das sind die zwei Pferde, die noch keiner gesattelt hat.
Schade, dass man uns prügeln muss, damit uns das Glück amüsiert.
Das Glück macht es möglich, sämtliche Argumente neu zu erfinden.
Die Mutter des Glücks hat zwei Namen: Ver-Suchung.
Die Schmierseife hat Glück gehabt: sie ist der Chemie grad noch entwischt.
Ein Denker, der nicht weiss, wie man lebendig verunglückt, taugt zu nichts.
Engel sind keine Glücksbringer; sie haben den Sprung aus dem Himmel nie wirklich geschafft.
Er war der Darling der Titelblätter: er war hoffnungslos glücklich.
Für die meisten Unglücksfälle ist das Formular schon gedruckt.
Glück muss man nicht haben, sondern besitzen.
Glücklich ist, wer im Zweifelsfall zweifeln kann, dass er zweifelt.
Katzen können mehr als wir: sie können das Glück formulieren.
Sagen wir es mal so: die Dinge dieser Welt sind Gott besser geglückt als der Mensch.
Das Glück hat einen perversen Partner bekommen: die Superzeitlupe.
Das Glück macht sich Sorgen. Kaum sagt es «Hallo!», schon ist die Presse dabei.
Die Besten überleben – ein Glücksfall! Denn was sie erben, ist womöglich die schlechteste Welt.
Glück ist Diebstahl; Glück ist, wenn man andern die Show stiehlt.
Glücksritter trifft man selten zu Pferd. Doch im Sattel sitzen sie immer.
Ich bin hochzufrieden: mein Glück arbeitet rund um die Uhr.
In jeder Lücke des Gesetzes sitzt ein glücklicher Mensch.
Die Zeit und die Uhr - das war noch nie eine glückliche Ehe.
Glück hinterlässt weder Fährten noch Spuren; aber ein Siegel, das niemand mehr aufkriegt.
Verachtet mir nicht die Maskottchen! Glücksbringer sind das Bargeld der Illusion.
Was im Versuch geglückt ist, pflegt im Handel zu scheitern.
Wenn der Chef glücklich ist, setzt er sich in die Teppichetage und vitrospektiert das Panorama seiner Gefühle.
Wenn gesunde Autoren gesunde Geschichten für gesunde Leser erzählen, ist die Story missglückt.
Wer anders glücklich ist als das Volk, hat das Zeug zur Philosophie.
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